Team

Familie

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Über mich
Schon die ersten drei Sommer meines Lebens verbrachte ich auf einer Alp - vielleicht einer der Gründe, warum mich das Älplern bis heute nicht loslässt.  Die Natur gibt - durch ihre Vegetation - den Takt für das Vieh und schlussendlich für den Menschen vor. Ausserdem herrscht z'Alp eine gewisse Bescheidenheit.  Die Herausforderungen, die - durch das Wetter, das Vieh, die einfachen Mittel - als  unberechenbare Einflüsse das Leben auf der Alp ausmachen, ist für mich der Grund so zu leben.

Meine Partnerin
Als gebürtige Belgierin arbeitete sie das erste Mal im Sommer 2015 in der Schweiz und merkte schnell, dass sie die Berge nicht mehr missen möchte.  Auch den Job als Physiotherapeutin übt sie gerne aus, jedoch hatte sie den Eindruck, es fehle ihr etwas. Älplerin im Sommer, Physiotherapeutin im Winter sind für sie die ideale Kombination eines abwechslungsreichen Lebens.

Unsere Kinder
Mittlerweile begleiten uns drei Kinder, die das Leben auf der Alp bereichern.  Die Challenge, eine Alp mitsamt Kindern zu führen hat ihre schönen und ihre strengen Seiten. Schön, dadurch, dass das Leben als Familie einen grossen Stellenwert hat und die gesamte Familie miteinander lebt und arbeitet. Streng, dadurch, dass auch Kinder ihre Zeit einfordern - egal was das Tagesprogramm grade hergibt.

Mein Vater
Er führt den Heimbetrieb in den Ennetbergen.  Auf ihn kann ich zählen, sei es bei Schneewetter, grossen Viehtrieben sowie Stafelwechsel, Misten oder Güllnen. Seine Erfahrung als Landwirt und ehemaliger Älpler hat mir schon des Öfteren geholfen.  Ausserdem kann ich seine Maschinen benutzen.

Meine Mutter
Einmal die Woche macht meine Mutter die Alpversorgung: Sie bringt die Verpflegung rauf und nimmt anschliessend die Butter mit ins Tal. Sie pflegt den Kundenkontakt und ist die erste Ansprechperson für Bestellungen und Lieferungen während des ganzen Sommers. Dies entlastet uns sehr. 

Mitarbeiter

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Während ich vor allem die Käseproduktion und deren Pflege im Reifekeller übernehme, ist meine Partnerin im Stall beim Melken und hält die Hütte in Schuss.  Derweil halten die Kinder meine Partnerin in Schuss. 

Der Küher

Er ist für die Milchkühe verantwortlich. Er treibt sie von der Weide zum Stall und zurück, milkt die Kühe, reinigt das Milchgeschirr und den Stall. Täglich achtet er die Mutterkühe, d.h. er schaut, ob die Tiere alle da und gesund sind, kontrolliert die Zäune und schaut wie lange das Gras noch reicht. Zweimal täglich füttert er die Schweine, tränkt die Mastkälber und reinigt deren Stall.

Der Zusenn
Er übernimmt die komplette Butterproduktion und hilft bei der Käseproduktion mit. Die Sennerei ist sein Hauptarbeitsort. Als Joker wird er überall eigesetzt, wo Not am Mann ist.

Der Rinderhirt
Er ist alleine mit den 140 Rindern unterwegs, logiert in den eigenen Hütten und kommt eigentlich nur vorbei, um neue Verpflegung zu holen. Sein Tagesprogramm ist mit viel laufen und hüten  ausgelastet. Beim Behandeln von kranken Tieren und den Weidewechseln wird er von uns unterstützt.

Der Zivi
Mit Motorsäge und Freischneider ist er im Kampf gegen die Vergandung unterwegs. Entbuschen von Weiden, Steine zusammen lesen, Unkraut mähen und Viehtriebwege reparieren und ausbauen gehören zu seinem Tagesprogram.

MyZivi

Freiwillige und Freunde

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Ohne Freiwillige und Freunde könnte man eine Alp in dieser Grössenordnung nicht betreiben. Ich kann auf sie zählen. Nach Unwettern helfen sie aufzuräumen, sie unterstützen beim Erhalt der Infrastruktur, bei grossen Viehtrieben sowie beim Schneetreiben und natürlich beim Heimfahren. 

Leben

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Ein Arbeitstag auf der Alp beinhaltet nicht selten 14 Stunden und mehr. Um 5:00 Uhr morgens beginnen wir mit Kühe holen und einbinden. Der Zusenn startet mit der Butterproduktion. Bis zum Frühstück werden die Kühe gemolken, die Kälber und die Schweine gefüttert, die Käse vom Vortag aus den Formen geholt, die Abendmilch entrahmt und zum Käsen vorbereitet. Nach dem Frühstück wird der Käse hergestellt, der Rahm pasteurisiert, die Butter geformt, der Käse im Reifekeller gepflegt. Die Kühe werden auf die Weide gelassen, der Stall gereinigt, die Mutterkühe geachtet.  Am Mittag sind somit alle Standard-Arbeiten erledigt und einem gemeinsamen Mittagessen steht nichts mehr im Weg. Nach dem Mittag stehen verschiedene Arbeiten an:  Unterstützung des Rinderhirten, Zäune erstellen oder wieder ablegen, Brennholz rüsten,  Weidepflege, Viehtriebe, etc... . Einer aus dem Team bleibt in der Nähe der Hütte, da der produzierte Käse täglich insgesamt etwa 7x gewendet wird. Gegen 16:00 Uhr geht einer die Kühe von der Weide holen und bringt sie zum Stall, so, dass zeitlich zu zweit gemolken werden kann. Nach dem Melken heisst es dann noch: Milch in die Hütte bringen, Kälber und Schweine tränken, Kühe aus dem Stall lassen und ausmisten, Käse zum letzten Mal für diesen Tag kehren, Milchgeschirr reinigen. Da wir auf ein gemeinsames Abendessen grossen Wert legen, helfen wir uns gegenseitig, bis sämtliche Arbeiten erledigt sind. Nach dem Abendessen steht es jedem frei, sein Abendprogramm zu gestalten, wobei sich dann doch eigentlich alle ins Tril (Schlafraum mit Matratze am Boden) zum schlafen hinlegen.

Ein Leben auf engstem Raum,  gestaltet vom Rhythmus der Tiere, der Natur und dem Wetter.

Mit viel Freude und Leidenschaft bewirtschaften meine Partnerin und ich das Hahnen-Plättlisennten auf der Alp Mühlebach.

Es ist ein grosses Privileg als Familie auf einer Alp zu leben und arbeiten.

Nach Unwettern oder - wie hier - einem Lawinenniedergang ist die Mithilfe von Freunden von unschätzbarem Wert.

Auch der Einsatz von Freiwilligen darf nicht unterschätzt werden - hier hilft der Fischerverein Engi beim Säubern der Alpweide.

Die Gewalt der Natur: Lawinenniedergang im Winter 2018.

Auch das ist Natur: Mitte Sommer meldet sich der Winter.
Gut, wenn man sich auf den einsamen Hirten verlassen kann ;)

Die Natur hat natürlich auch ihre schönen Seiten.

Und so kann man es im Frühling kaum mehr erwarten "z'Alp" zu gehen,

mit dem Zäunen zu beginnen,

die Sennerei aus dem Winterschlaf zu holen.,

die Ställe vorzubereiten,

damit die ersten Tiere kommen können.

gekäst,

Es wird wieder gemolken,

Vieh getrieben,

Brennholz gerüstet,

kranke Tiere werden behandelt,

Wege ausgebessert,

Unkraut gemäht,

Weiden von Sträuchern befreit,

und das alles in einer wundervollen Natur.

Und auf einmal ist man schon bei den ersten Einwinterungsarbeiten.

Auch die Vorbereitungen für die Alpabfahrt laufen.

Erschöpft, aber gesund und zufrieden, im Tal angekommen.